Der Welttag des Briefe-Schreibens am 1. September (#worldletterwritingday): Für mich als Werbetexterin für Directmail ein guter Grund, einmal wieder an das Werbebriefe schreiben zu denken.
Briefe? Genau. Das waren die Dinger aus Papier, die man im Briefumschlag per Post verschickte. Kennen Sie das noch? 😉
Die Deutschen schreiben ja tatsächlich ab und an noch Briefe, trotz WhatsApp, Facebook Messenger oder E-Mail.
Meistens, so sagt es Statista, wird zum Geburtstag oder bei Trauerfällen ein persönlicher Brief verschickt. Auch zu Feiertagen oder Hochzeiten.
Ihre Kunden freuen sich übrigens auch, wenn sie von Ihnen wirklich persönliche, individuelle Dankes- oder Glückwunschkarten bekommen.
Quelle: Statista.de
Wann haben Sie Ihren letzten Brief geschrieben?
Heute liegt fast nur noch Behördenpost im Briefkasten. Selbst Rechnungen kommen fast ausschließlich per E-Mail. Und was ist mit Werbebriefen? Früher waren die Briefkästen voll davon! Die meisten davon landeten leider ungelesen im Papierkorb. Denn Werbung will ja keiner lesen. Oder? Gleich ein Gegenbeispiel dazu ...
Genau darin liegt im Online-Zeitalter eine unterschätzte Chance.
Das haben einige Unternehmen erkannt. Dialogpost (Kataloge, Flyer, Werbebriefe) erfreut sich wieder leicht steigender Tendenz. Warum das auch für Sie eine große Chance für mehr Umsatz sein kann, verrate ich Ihnen gleich.
Insgesamt nimmt der Briefverkehr allerdings deutlich ab:
Quelle: Statista.de
Das liegt sicher nicht nur am steigenden Porto, sondern auch in der Sache selbst.
Warum werden immer weniger Briefe verschickt?
Der Aufwand beim Brief schreiben ist größer, als beim Schreiben einer E-Mail, eines Social-Media-Posts, einer Messenger-Nachricht oder gar einer SMS. Und es ist teurer.
- Es braucht Zeit, einen Brief zu schreiben.
- Der Brief muss frankiert und zur Post gegeben werden. Nichts da mit Klick und weg. Ein Brief kostet: Material, Druck, Porto.
- Bei einem persönlichen Brief ist jedes Wort gut überlegt. Damit die Aussage so ankommt, wie sie gemeint ist.
Ein Brief ist ein Zeichen besonderer Wertschätzung
Ein Brief ist ein sinnliches Erlebnis:
Er wird gesehen.
Er ist im wörtlichen Sinne fassbar.
Er kann durch Vorlesen gehört werden.
Er hat einen eigenen Geruch. Liebesbriefe wurden früher sogar extra parfümiert.
All das verleiht dem Brief Gewicht und den Hauch von Exklusivität. Deshalb drückt ein (vor allem handgeschriebener) Brief heute auch eine besondere Wertschätzung und Wichtigkeit aus. Das kommt beim Empfänger an.
Das Briefe-Lesen und das Briefe-Schreiben fesseln unsere Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt und das entspannt in gewisser Weise. So hat auch der oder die Schreibende einen positiven Effekt.
Briefe sind individuell und zeigen die Persönlichkeit des Schreibenden. Reden nicht alle vom authentisch sein im Business? Ein Brief ist ein Weg zu authentischem Marketing. Und da wären wir wieder beim Werbebriefe schreiben ...
Ein Werbebrief, den ich bis heute nicht vergessen habe ...
Ich habe vor einiger Zeit einen außergewöhnlichen Brief von einem mir unbekannten Absender bekommen. Private Absenderadresse und Empfänger (also meine Anschrift) in sichtbar wertschätzender Sonntags-Nachmittags-Ausgeh-Handschrift. Mit echter Briefmarke.
Das machte mich sehr neugierig und ich freute mich über einen "echten" Brief. Ich nahm sogar extra einen Brieföffner, um ihn vorsichtig zu öffnen.
Im Umschlag lag ein ziemlich langer Brief auf dezentem Briefpapier. Er war in derselben Handschrift geschrieben und es war spürbar, dass jemand sich damit wirklich Mühe gemacht hat, über jedes Wort nachgedacht und respektvoll und mit Liebe an den Empfänger gedacht hat. Um seine Botschaft authentisch und überzeugend zu vermitteln, ohne aufdringlich und laut zu sein. Eben sehr persönlich.
Auch die Ansprache und die ersten Zeilen sprachen mir aus dem Herzen. Ich las alles bis zum letzten Wort. Ein wirklich sympathischer Brief von Mensch zu Mensch. Und doch ein Werbebrief!
Der Brief warb für eine Glaubensgemeinschaft. Ok, nicht mein Ding. Deshalb leider in meinem Fall ohne Erfolg. Aber ich wünschte mir, dass dieser Absender Erfolg bei denen haben wird, die dafür offen sind. Denn er hatte mich auf Herzebene für sich gewonnen.
Wenn Sie solche Briefe schreiben können oder jemanden kennen, der das kann (zwinker, zwinker), dann werden Sie damit auch erfolgreich sein. Platte Werbung, die einen direkt aus dem Briefkasten anschreit, mag bei Schnäppchenjägern funktionieren. Ansonsten dürfte der größte Teil dann doch wieder in der Papierpresse landen. Zumindest, wenn es um Werbebriefe oder -Postkarten geht.
Und es gab davor schon einmal einen Brief, den ich nie vergessen werde. Denn er hat mein Leben verändert. Er hat mich Werbetexterin werden lassen. Aber das ist eine andere Geschichte. Nur so viel dazu: Seine Überschrift hieß:
"Können Sie einen Brief wie diesen schreiben?". Heute kann ich sagen: JA! Denn dieser Brief hat mir die Ausbildung dazu verkauft ;-).
Warum Sie gerade jetzt Werbebriefe schreiben sollten
- Die Briefkästen verwaisen. Ihr Werbebrief kommt sehr wahrscheinlich ohne Konkurrenz beim Kunden an.
- Printmailings brachten in einer Studie von 41 Onlineshops eine durchschnittliche Conversion von 4,9 %.
- Dabei erreichte der klassische Werbebrief 25 % mehr Conversion als Maxi-Postkarten und Selfmailer und mehr Umsatz pro Kunde durch 8 % höhere Warenkörbe: (Quelle: https://planer-am-bau.de/artikel/warum-der-werbebrief-ein-comeback-verdient-dialogpost-studie).
- Im Vergleich dazu liegen Conversion-Raten bei Online-Newslettern / Mailings bei 0,1 bis 0,3 % (Quelle: https://www.agnitas.de/die-10-wichtigsten-kennzahlen-im-e-mail-marketing/#.
- Sie erreichen auch Kunden, die keine Cookies mögen und weniger Internet-affin sind.
Und da liegt es auch schon:
Das Geheimnis Ihres Brieferfolges:
Auch heute freut sich keiner über 0-8-15 Werbebriefe mit Streichpreisen und der üblichen werblichen Aufmachung.
Ok, im Moment, wo die Preise allseits davon galoppieren, schaut der eine oder die andere auch mal nach Sonderangeboten. Und auch dabei darf Dialogmarketing gemacht werden, das seinen Namen verdient. Ohne in Papier gegossenes Megafon mit Schleimspur.
Interessant muss es sein! Nützlich und möglichst persönlich. Dazu reicht es heute nicht mehr, den Empfänger mit dem Namen anzusprechen.
Das Erfolgsgeheimnis in der Werbung ist - unabhängig vom Medium - dasselbe:
- Seien Sie anders als die anderen.
- Vergessen Sie das Verkaufen. Seien Sie nett zu Ihren Kunden.
- Geben Sie den Kunden, was sie wirklich wollen (nicht, was Sie glauben, was die Kunden brauchen!).
Und das erreichen Sie unter anderem damit:
7 Tipps, wie Sie erfolgreiche Werbebriefe schreiben
- Versenden Sie Werbebriefe ohne Teaser auf dem Umschlag. Es sei denn, er ist so stark, dass die Empfänger den Brief sofort neugierig aufreißen.
- Nutzen Sie ungewöhnliche Formate (farbige Umschläge, ohne Fenster, A5 oder A4).
- Probieren Sie es mit einer Postkarten-Mailing-Serie der besonderen Art!
- Schreiben Sie den Text in einer gut leserlichen Handschrift (per Hand und kopieren oder eine Handschrift aus dem PC-Schriften-Repertoire). Oder schreiben Sie in Druckschrift und nutzen Sie handgeschriebene Elemente (Doodles) für Hervorhebungen oder Randnotizen, die die Aufmerksamkeit des Lesers wachhalten und auf bestimmte Punkte ziehen.
- Schreiben Sie die Empfänger-Adresse auf dem Umschlag in Handschrift.
- Schreiben Sie nicht nur einmal! Eine Mailingserie, deren Elemente aufeinander aufbauen, bringt mehr Erfolg. Denn wir brauchen 7 - 12 Mal Kontakt, bevor ein Interessent kauft.
- Lassen Sie es persönlich wirken und nicht wie Werbung ausschauen. Zum Beispiel durch eine echte Briefmarke statt Portostempel.
- Schicken Sie Ihren Kunden handgeschriebene Dankeskarten für einen abgeschlossenen Auftrag, für pünktlich bezahlte Rechnungen, ...
- Und ganz wichtig: Gehen Sie mit der Einstellung ans Werk, Ihren Kunden helfen und etwas Gutes tun zu wollen. Nicht nur, mit Ihrem Umsatzziel im Kopf. Die Energie verschicken Sie nämlich automatisch mit und Kunden spüren, ob Sie "nur" Geld machen, oder dienen wollen, um zu verdienen. 😉
(Übrigens gibt es mittlerweile recyceltes Papier für Briefe und Umschläge, die aus der direkten Wiederverwendung von alten Landkarten und ähnlichem entstehen. Das spart viel Energie- und Wasser im Vergleich zum herkömmlichen Papierrecycling. So wird kein Papier verschwendet.)
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