Die Macht der Befehlsform: Wie Sie den Imperativ korrekt verwenden

Ulrike Pfarre
Februar 2, 2024

Wie Sie den Imperativ korrekt verwenden, um mehr Interessenten in Käufer zu verwandeln

 

Beherrscht heute noch einer so richtig den Imperativ der deutschen Sprache? Ich habe den Eindruck, er kommt unter die Räder. Warum, verrate ich Ihnen gleich …

Entdecken Sie die Macht der Handlungsaufforderung im Verkaufstext: Erfahren Sie im folgenden Beitrag, wie der Imperativ richtig verwendet wird und wie er im Verkaufstext Ihre Conversion-Rate steigern kann.

 

Warum ist der Imperativ im Verkaufstext so wichtig?

 

Nachdem der Dativ den Genitiv gekillt hat, ist nun die nächste Bastion der deutschen Sprache fällig: der deutsche Imperativ. Denn er wird immer häufiger falsch formuliert. Meist passiert das bei Verben, bei denen sich in der Befehlsform oder Aufforderungsform bei der 2. Person Singular (Du) das e in ein i verwandelt. Der falsche Imperativ klingt dann nicht nur sperrig und unbeholfen, es kann auch der Conversion schaden. Dabei ist er gerade im Verkaufstext essenziell. Denn …

… er weckt Neugier in der Headline,

… er verbindet Textabschnitte auf spannende Weise,

… er löst die Handlung aus, die zum Kauf oder Anmelden für ein Freebie führt.

 

Was ist der Imperativ?

Der Imperativ ist die Befehlsform oder auch Aufforderung. Also genau das, was wir für die Handlungsaufforderung im Verkaufstext brauchen. Auch in Überschriften und beim Übergang von einem Textabschnitt zum nächsten kann der Imperativ goldwert für den Erfolg (Conversion) des Verkaufstextes sein. Sehen wir uns das praktisch an:

In Headlines:

Entdecke jetzt das Geheimnis …

Vergiss alles, was Du über … zu wissen glaubst

Ändere jetzt diese eine Gewohnheit und Du musst nie wieder …

Als Einleitung:

Stell Dir vor, …

Nimm mal an, …

Lies die nächsten Zeilen und Du wirst erfahren, wie …

Als Übergang:

Bedenke, dass …

Pass auf, was ich Dir jetzt verrate! Damit hast Du nicht gerechnet …

Lass mich Dir folgende Geschichte erzählen …

Als Handlungsaufforderung (Call to Action):

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Aber, oh weh! Da rollt sich mir regelmäßig jeder Zeh!

Im Verkaufstext geht es darum, den Leser zu leiten, zu inspirieren und letztendlich zur gewünschten Handlung zu bewegen. Der Imperativ ist ein Schlüsselwerkzeug, um diese Ziele zu erreichen. Doch Vorsicht: Ein falscher Imperativ kann missverstanden werden und Ihre Kompetenz infrage stellen.

Mir fällt seit einiger Zeit immer wieder auf, dass die Aufforderungen in Verkaufstexten in schlechtem Deutsch präsentiert werden. Das kann Conversion kosten! Hier sind einige Beispiele:

falsch:

Esse ab sofort mehr Obst!

Vergesse nicht die Unterschrift!

Nehme dieses Sonderangebot mit!

Lese jetzt diesen Artikel!

richtig:

Iss ab sofort mehr Obst!

Vergiss nicht die Unterschrift!

Nimm dieses Sonderangebot mit

Lies jetzt diesen Artikel!

 

Aus „e“ wird „i“ sonst wird das mit der Conversion nie 😉

Vielleicht wäre das ja ein Merksatz für clevere Marketer und Verkaufstexter. Bei diesen Verben gilt diese Regel – und zwar nur in der Du-Form (2. Person Singular):

Infinitiv (Grundform)

nehmen

geben

sprechen

sehen

helfen

essen

vergessen

empfehlen

Imperativ (Befehlsform)

nimm

gib

sprich

sieh

hilf

iss

vergiss

empfiehl

 

Was der korrekte Imperativ bewirkt

 

In einem effektiven Verkaufstext wird immer nur eine Person direkt angesprochen (Singular). Und heute duzen die meisten Verkaufstexte ihre Leser und Leserinnen. In diesem Fall kommt also nur die 2. Person Singular für die Befehlsform/ Aufforderung infrage. Bei der Ansprache mit „Sie“ ist es wieder anders. 

Die korrekte Verwendung des Imperativs zeigt, dass Sie Ihre Sprache beherrschen und Ihren Lesern klare Handlungsaufforderungen geben können. Die richtige Form des Befehls ist kurz, knackig und auf den Punkt. Sie schafft Vertrauen und weckt die Neugier Ihrer Zielgruppe. Und - das Wichtigste - sie löst eine gewünschte Handlung aus!

 

Wo spielt der Imperativ die Hauptrolle im Verkaufstext?

 

Der Imperativ spielt eine entscheidende Rolle in der "Action"-Phase der AIDA-Struktur eines Textes. Hier ist es wichtig, den Leser zur gewünschten Handlung zu bewegen. Sei es,

  • ein Produkt zu kaufen,
  • sich für einen Newsletter anzumelden oder
  • Kontakt aufzunehmen.

Der richtige Imperativ verstärkt die Botschaft und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Conversion. Oft lese ich die falsche Variante:

 falsch:

- Gebe jetzt dein Okay!

- Spreche mit uns, um mehr zu erfahren!

- Empfehle dieses Produkt weiter!

richtig:

- Gib jetzt dein Okay!

- Sprich mit uns, um mehr zu erfahren!

- Empfiehl dieses Produkt weiter!


Verkaufspsychologie und der Imperativ

Verkaufspsychologie ist ein mächtiges Werkzeug, um die Emotionen Ihrer Zielgruppe anzusprechen. Der Imperativ kann dabei helfen, diese Emotionen gezielt zu beeinflussen.

Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Coaching-Programm verkaufen, das Ihren Kunden zu mehr Selbstvertrauen verhilft. Statt "Sie können unser Coaching-Programm ausprobieren" sagen Sie: "Probieren Sie jetzt unser Coaching-Programm aus und erleben Sie unerschütterliches Selbstvertrauen!". Klare Ansage mit emotionalem Nutzen.

So verwenden Sie den Imperativ korrekt

Um den Imperativ effektiv einzusetzen, gilt es einige Regeln zu beachten:

1. Personalpronomen weglassen: Im Imperativ werden die Personalpronomen (du, ihr, Sie) weggelassen. Verwenden Sie stattdessen die Stammform des Verbs.

2. Klarheit und Prägnanz: Formulieren Sie Ihre Handlungsaufforderungen klar und prägnant. Vermeiden Sie unnötige Worte.

3. Emotionale Ansprache: Nutzen Sie den Imperativ, um Emotionen zu wecken und Ihre Botschaft lebendig werden zu lassen. Ihre Zielgruppe sollte sich angesprochen und verstanden fühlen. Beispielsweise wirkt "genieße jetzt ...(mehr Obst/Urlaub)" verlockender als "iss jetzt (mehr Obst)" oder "mache jetzt (Urlaub)".

Fazit: Der Imperativ als Schlüssel zum Verkaufserfolg

Der korrekte Einsatz des deutschen Imperativs in Verkaufstexten ist ein mächtiges Werkzeug, um Ihre Zielgruppe zu überzeugen und zur gewünschten Handlung zu bewegen. Beachten Sie die Regeln und nutzen Sie die Verkaufspsychologie, um Ihre Botschaften lebendig und überzeugend zu gestalten. Denken Sie daran: Der richtige Imperativ kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Conversion und einer verpassten Gelegenheit ausmachen.

Die korrekte Form der Aufforderung ist ein Imperativ für erfolgreiche Verkaufstexte.

Genug der Aufforderungen ;-). Viel Erfolg beim Umsetzen!

über die Autorin

Ulrike Pfarre

Seit 2007 sorge ich als freiberufliche, zertifizierte Werbetexterin für Direktmarketing mit meinen Texten für direkt mehr Umsatz bei meinen Kunden.
Coachs, Trainer, Speaker, Berater und Verlage bekommen von mir authentische, emotionale und konversionstarke Verkaufstexte im Plauderton für ihre Salesfunnels (Landingpages, Salespages, E-Mail-Serien, Shoptexte oder Werbebriefe). Wann sprechen wir über Ihr Projekt?

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